Genitales Lymphödem

Häufig ist bei Patienten mit einem primären oder sekundärem Lymphödem auch die Genitalregion betroffen. Als Folge der Lymphödemerkrankung kommt es zu einer Volumenzunahme und Vergrösserung der äusseren Genitalien, welche nicht nur kosmetische, sondern auch funktionelle, körperliche und hygienische Probleme bereiten. Bei den meisten Betroffenen kommt es auch mit der Zeit zur Entstehung von kleinen, zahlreichen, durchsichtigen Bläschen (sogenannte Lymphzysten), die für ein ständiges Nässen in der Genitalregion verantwortlich sind. Nicht nur das, sondern diese dienen auch als Eintrittspforte für Keime, sodass die Betroffenen häufig unter Hautinfektionen (sogenannte Wundrosen oder Erysipelinfektionen) leiden. Diese Hautinfektionen führen wiederrum zu einer Verschlechterung des Lymphödems, sodass die Patienten häufig eine dauerhafte Antibiotische Prophylaxe mittels Penicillin einnehmen müssen, um weitere Wundrosen zu vermeiden.
Eine plastisch chirurgische Operation kann helfen die Anatomie der Genitalregion wiederherzustellen bzw. die vorliegenden Lymphzysten vollständig zu entfernen. Publikationen, bei denen Prof. Dr. Torio beteilgt war, haben gezeigt, dass durch diese Therapie das Risiko weitere Erysipelinfektionen zu erleiden, signifikant reduziert wird und die Betroffenen eine Steigerung der Lebensqualität erleben. Wichtig ist, dass diese operative Therapie kombiniert mit einer intensiven konservativen Behandlung (sogenannte komplexe physikalische Therapie) in einer Spezialklinik für Lymphologie durchgeführt wird. Hierdurch lassen sich die Risiken und möglichen Komplikationen der Operation signifikant reduzieren. Herr Prof. Torio hat zahlreiche solche Behandlungen zusammen mit renommierten lymphologischen Fachkliniken in Deutschland und in der Schweiz erfolgreich durchgeführt.